Im „focus“ präsentiert uns Alexandra Borchardt den
neuen Journalismus. Derselbe soll nun „Konstruk-
tiver Journalismus “ heißen. *
,, Konstruktiver Journalismus geht einen anderen
Weg und berichtet neben den harten Fakten auch
über neue Perspektiven, potenzielle Lösungen und
die Graubereiche des Lebens“ erklärt es uns die
Journalistin.
Eigentlich haben ja die meisten Leser eher die Nase
gestrichen voll vom zusammenkonstruierten Jour-
nalismus der gleichgeschalteten Staatspressse! Von
daher dürften viele diesem „neuen“ Journalismus
eher kritisch gegenüber stehen.
Dementsprechend klingt es auch zu schön um wahr
zu sein, was die Journalistin schreibt: ,, Journalis-
mus wird von der wichtigen Aufgabe getrieben,
den Einflussreichen auf die Finger zu schauen,
Machtmissbrauch aufzudecken. Nur beeinflusst
das Bild, das die Medien zeichnen, direkt das Ver-
trauen, das Menschen in sich und ihre Fähigkeiten
zu haben, den Lauf der Dinge zu beeinflussen. Und
die haben sie.“
Den beiden Deutschen, denen zurzeit durch die
Presse am meisten auf die Finger geschaut, näm-
lich Sahra Wagenknecht und Alice Schwartzer ge-
hören ebenso wenig zu den Mächtigen, wie zuvor
die elf verhafteten Reichsbürger, über welche die
Presse laufend berichtete! Dagegen mag dass, mit
dem Beeinflussen durchaus stimmen. Denken wir
nur an all die Beeinflussung der Medien bei der
Berichterstattung über den Ukraine-Krieg!
Aber was daran soll denn nun neu im Journalis-
mus sein und konstruktiver Journalismus anders
machen?
Es ist so wie, wenn eine bekannte Sängerin ein
neues Album herausbringt, das ein klein wenig
anders klingt, dazu bei der Präsentation dessel-
ben ein neues Outfit trägt und die Medien gleich
behaupten, dass sich diese Sängerin völlig neu
erfunden hätte!
Alexandra Borchardt hat sichtlich eine Vorliebe
für die Farbe Grau. So ist bei ihr von Graube-
reichen und Grautönen die Rede. Und ihr zu-
sammenkonstruierter, äh konstruktiver Jour-
nalismus will auch die Grauzonen beleuchten
und nicht nur die Welt in Schwarz und weiß
einteilen.
Wobei es zu bezweifeln ist, dass konstruktiver
Journalismus plötzlich auch gute Seiten an
Rechten feststellen und schlechte Seiten der
Linken mehr beleuchten wird! Darum geht
es der Borchardt auch gar nicht.
Was sich hinter all deren vollmundigen Worte
vom neuen, konstruktiven Journalismus ver-
birgt, ist schlicht und ergreifend eine noch
größere Einflussnahme. So wie es sich denn
erwiesen haben soll, dass konstruktiver Jour-
nalismus auf die Berichterstattung über den
Klimawandel funktioniere! ,, Aber selbst über
Krieg kann man konstruktiv berichten“nennt
die Journalistin auch gleich noch andere Ein-
satzgebiete.
Warum muss es denn unbedingt konstruktiver
Journalismus sein? Warum ist in diesem Land
kein einziger Journalist in der Lage über eine
Sache vollkommen neutral, dafür aber sachlich-
objektiv zu berichten?
Die Borchardt merkt es wohl selbst, dass es auf
Dauer nichts damit wird den alten Wein in neue
Schläuche umzufüllen, damit die Leser auf den
Geschmack kommen. Denn sie schreibt: ,, Aller-
dings gibt es für konstruktiven Journalismus
kein allgemeingültiges Rezept. Wenn man bei
diesem Bild bleiben will, dann handelt es sich
eher um ein Kochbuch mit verschiedenen Re-
zepten und Zutaten, die dem Journalismus
einen bestimmten Geschmack geben, ihn be-
kömmlich und interessant machen sollen“.
Mal abgesehen davon, dass vieles, was aus der
Giftküche der gleichgeschalteten Staatspresse
an tendenziöser Berichterstattung kommt,
ohnehin schon jetzt kaum genießbar ist! Und
viele Köche verderben bekanntlich nur den
Brei!
Und wenn die deutschen Leser eines nun ganz
bestimmt nicht wollen, dann ist es das sich die
oft genug schon für ihren Beruf vollkommen
talentbefreiten Journalisten und die noch um
einiges dürftigeren Einkopierjournalisten in
Zukunft auch noch für große Wissenschaftler
und Strategen halten!
Denn darauf läuft es hinaus, wie es uns hier
die Borchardt erklärt: ,, Konstruktiver Jour-
nalismus beschäftigt sich mit der Zukunft.
Er sucht nach Perspektiven, Strategien und
Lösungen und bietet eine Vielfalt davon an“.
Letztendlich soll auch der konstruktive Jour-
nalismus nur wieder die Menschen und ihre
Meinung beeinflussen. Aber genau dies ist
eben nicht seine Aufgabe! Also nicht noch
mehr „systematischer und strategischer“,
sondern völlig neutral über einen Sachver-
halt berichten.
Jedoch gerade dies haben die Systemlinge, die
Gleichgeschalteten und Einkoptierjournalisten
nie gelernt, – ebenso wenig wie man noch richtig
recherchiert außerhalb von Telefonaten und dem
googeln -, denn die Staatspresse quillt in ihrer
Berichterstattung geradezu über von propagier-
ter Meinungsmache!
Damit setzt konstruktiver Journalismus also
noch mehr Meinungsmache und Schönreden
einer Sache, denn um nichts anderes handelt
es sich hier, keine neuen Maßstäbe, sondern
er beschleunigt es nur noch mehr, dass sich
die Leser woanders informieren anstatt in der
konstruktiven Presse!