Wer ist Peter Ptassek?

Bedenklich

Bislang wurde der Ministeriumsbeauftragte für
strategische Kommunikation, Peter Ptassek, nur
für die Verbreitung der Verschwörungstheorie,
dass pro-russische Accounts Baerbocks Rede
manipuliert um eine gezielte Medienkampagne
gegen die Außenministerin zu inszenieren. Ver-
breiten durfte Ptassek diese Fake news über den
offiziellen Twitter-Kanal des Auswärtigen Amts.
Das ist doppelt brisant, wenn man bedenkt, dass
zu Donald Trumps Regierungszeit eindringlich
vor Twitter gewarnt, dass hier nur Rechte unter-
wegs seien die Fake news verbreiten. Heute sind
die Rechten eher nicht mehr auf Twitter unter-
wegs, aber an der Verbreitung von Fake news
hat sich nichts geändert.
Bis zur Verbreitung der Verschwörungstheorie
zu Baerbocks Aussage war Peter Ptassek so gut
wie unbekannt und ebenso viele Deutsche wuß-
ten bestimmt noch nicht einmal, dass es über-
haupt so einen Ministeriumsbeauftragte für
strategische Kommunikation gibt!
Im Grunde genommen ist Peter Ptassek so et-
was wie ein Berufspolitiker der nach dem Stu-
dium für solche im Ausland extremwichtigen
Sachen wie Philosophie, Germanistik und Lite-
raturwissenschaften gleich vom Auswärtigen
Amt angeheuert worden. Wenn er mal nicht
direkt an irgendwelchen Botschaften arbeitete,
musste er sich mit dem szeneüblichen Berater-
posten begnügen, so von 2002 bis 2004 in den
Beraterstab des EU-Kommissionspräsidenten
Romano Prodi in Brüssel.
2018 schließlich wurde Ptassek schließlich un-
ter der Regierung der Angela Merkel sozusagen
der Andreij Melnyk der Bunten Republik, indem
er der „außerordentliche und bevollmächtigte Bot-
schafter der Bundesrepublik Deutschland“ in Ko-
lumbien wurde. Was er hier an Verdrängsungs-
geschichte vorfand, wissen wir nicht. Es kann
natürlich auch sein, dass Ptassek in der Regier-
ung Scholz schlichtweg der Frauenquote zum
Opfer fiel und durch einfach die Juristin Marian
Schuegraf ersetzt wurde.
2022 wurden seine Dienste als Botschafter also
nicht mehr benötigt. Philosophie, Germanistik
und Literaturwissenschaften waren zwischen
kolumbianischen Bananenstauden ebenso wenig
gefragt, wie in Brüssel!
Was Ptassek als außerordentlicher deutscher Bot-
schafter in Kolumbien Außerordentliches für Bunt-
deutschland geleistet, dass erfahren wir selbstre-
dend nicht. Dafür aber aus dem berüchtigten „Ta-
gesspiegel“: ,, Peter Ptassek begleitet als deutscher
Botschafter in Kolumbien den schwierigen Ver-
söhnungsprozess in dem vom Drogenkrieg ge-
schundenen Land„. Hätte er wenigstens ein
paar Kisten Banana nach Deutschland begleitet,
wäre er wohl noch im Amt! Gerd Appenzeller lie-
fert uns im „Tagesspiegel“ 2021 folgende Beschreib –
ung des Botschafters: ,, Peter Ptassek, der Philoso-
phie, Germanistik und Literaturwissenschaften stu-
diert hat, schildert die Lage auch mit einem gewis-
sen Schuss Distanz zu sich selbst. Er ist vom Natu-
rell her eher kontrolliert, im Umgang mit seinem
Gegenüber distanziert. Aber gerade weil Ptassek
die Lage im Land selbst mit einer für den Botschaf-
ter ungewöhnlichen Deutlichkeit beschreibt, ist
dieser feste Glaube an die Kraft der Diplomatie
zur Veränderung so bemerkenswert. Hier muss
nicht nur nach Deutschland rapportiert, hier kön-
nen bei einer Entwicklung zu Freiheit und Recht-
staatlichkeit entscheidende Impulse gesetzt wer-
den„. In der Regierung Scholz schätzt man aller-
dings Veränderungen ebenso wenig eine Entwick-
lung hin zu Freiheit und Rechtstaatlichkeit und
prompt war der Botschafter kein Jahr später nicht
mehr im Amt!
Seine Rapporte hätte Ptassek vielleicht doch noch
ungeschadet überstanden, nicht aber die Kritik
der buntdeutschen Linksextremisten, denn die
hielten Ptassek für nicht tragbar. Aus deren „Rote
Fahne“ vom 6. Juni 2021 erfahren wir: ,, Einem
Bericht der Zeitung Amerika21 vom 4.6.2021 ist
zu entnehmen, dass der offizielle Vertreter der
Bundesrepublik in Kolumbien, der Botschafter
Herr Peter Ptassek, Verständnis für das Verhalten
der sogenannten Bürgerwehren in Kolumbien auf-
bringt . . . Dieser Vertreter der Bundesregierung
Deutschland traut sich tatsächlich, Verständnis
für diese Mörderbande aufzubringen. Er bezeich-
net diese Leute als „gute Leute“, weil sie sich ge-
gen die sozialen Proteste organisieren . . . Was
unternimmt die Regierung der Bundesrepublik
Deutschland gegen diese unqualifizierten Äußer-
ungen? Dieser Mann ist auf diesen Posten nicht
tragbar „. Nach solch linksextremistischer Kri-
tik war Ptassek in roten und grünen Ministerien,
wo man seine linksextremistischen Spießgesellen
gerne hofiert, nicht mehr tragbar.
Die neue Botschafterin, Marian Schuegraf, ist
dagegen voll auf Linie und erklärte: ,, In Zeiten
globaler Herausforderungen stehen wir beisam-
men: Für Gesundheit, Sicherheit und Wohlstand.
Die Zusammenarbeit zwischen Kolumbien und
Deutschland bleibt dabei insbesondere in der
Unterstützung des Friedensprozesses seinen
Prinzipien treu„. Deren Unterstützung von
Friedensprozessen disqualifiezierte sie wohl
als deutsche Botschafterin in der Ukraine! Aber
in Kolumbien ist es auch ganz schon und herrscht
da vielleicht sogar mehr Frieden im heißen Herbst
als daheim in Buntdeutschland! Aber, wie dem
auch sei, stand Peter Ptassek plötzlich ohne einen
Job da. Prekär für jemanden, der außer Politiker
sein, nichts gelernt hat!
Da in den vergangenen vier Jahren innerhalb der
EU viele Sozis, Linke und Grüne hinzugekommen,
die, da sie im eigenen Land zumeist zu nichts zu
gebrauchen zur EU nach Brüssel abgeschoben
werden, so war 2022 für Ptassek dort nun keiner
der üblichen Pfründeposten eines Referatsleiter
oder Beauftragten in Brüssel frei. An seiner her-
vorragenden Arbeit kann es wohl nicht gelegen
haben, dass sich in Brüssel niemand an einen
Peter Ptassek erinnerte oder erinnert werden
wollte!
Von daher musste also innerhalb der Bunten
Regierung nach seinem Kolumbien-Abenteuer
eine Pfründestelle geschaffen werden. Immer-
hin kann der Vater von vier Kindern diese nicht,
ebenfalls szenetypisch für Berufspolitiker mit
Bücherschreiben ernähren. Die Einnahmen aus
seinen zwei bislang veröffentlichen Büchern
“ Macht und Meinung : die rhetorische Konsti-
tution der politischen Welt“ und “ Rhetorische
Rationalität : Stationen einer Verdrängungsge-
schichte von der Antike bis zur Neuzeit “ wer –
den wahrscheinlich noch nicht einmal die Mehr-
kosten der derzeitigen Inflation auffangen! Und
so wurde Ptassek nun also der „Ministeriumsbe-
auftragte für strategische Kommunikation“! Als
solcher kann er nun keine Impulse mehr aussen-
den, sondern muss gehörig Speichel lecken, um
unter den Grünen seine gut dotierte Pfründestelle
zu behalten.