Bei den Querdenker-Protesten in Berlin gab es einen
Kollateralschaden. Der sich mit seiner stark tenden –
ziöse Berichterstattung bei den Querdenkern überaus
unbeliebt gemachte Gewerkschafter Jörg Reichel, der
zugleich auch Landesgeschäftsführer der Deutschen
Journalistinnen- und Journalisten-Union in Berlin-
Brandenburg, ward, trotzdem er sich als Radfahrer
tarnte, erkannt und für seine Geschäftsführung von
den Querdenkern schlagkräftig abgemahnt.
Jörg Reichel berichtet zuvor als „unabhängiger“ Jour –
nalist u.a. so „objektiv-sachlich“ über die Gegner der
Corona-Maßnahmen: „Die Corona-Proteste sind eine
rechtsradikale Sammlungsbewegung mit unterschied –
lichen Akteur:innen der Neuen Rechten. Die Proteste
haben sich in den letzten 12 Monaten von Berlin über
Baden-Württemberg in vier Phasen zu einem bundes –
weiten Protest entwickelt. Seit dem Beginn der Ver –
sammlungen in Berlin am 28.3.2020 haben zentrale
Akteur:innen des Rechtsradikalismus, Reichsbürger: –
innen, Shoa-Leugner:innen und rechtsoffene bis
rechtsradikale Influencer:innen die Versammlungen
in ihrer Außenwirkung und politischen Botschaft ge –
prägt“ ( TELEPOLIS 21.April 2021 ).
Damals, im April 2021 berichtete Reichel noch: „In
Berlin wurden auf unsere Anregung als dju Medien –
schutzbereiche für Journalist:innen eingerichtet, ein
runder Tisch, Schulungen und die Anwendung des
Bundeseinheitlichen Presseausweises mit der Poli –
zei vereinbart. Das Modell der Kommunikationsbe –
amt:innen wurde jetzt auch in Wien von der Polizei
übernommen. Seit einigen Wochen wird zudem in
Berlin faktisch den Journalist:innen bei einer statio –
nären Kundgebung ein Polizeitrupp „zur Seite ge –
stellt„. Wo war dann dieser „Polizeitrupp“ im Fall
Reichel? Hatte sich Reichel etwa nicht deutlich als
„Journalist“ zu erkennen gegeben? Und war er an
diesem Tag tatsächlich als solcher mit dem Fahr –
rad unterwegs?
Aber auch solche Sätze Reichels vom April 2021
lassen tief blicken: „Unabhängige Journalist:innen,
die über Rechtsradikalismus berichten, sind von
zwei Seiten gefährdet. Zum einen werden sie offen
von Rechtsradikalen mit dem Tode bedroht und
sie finden sich auf Todeslisten, wie z.B. bei einem
Rechtsradikalen aus Berlin/Neukölln wieder. Zum
anderen sind sie unter der permanenten Beobacht –
ung und dem Druck der Polizei. Der polizeiliche
Staatsschutz versucht regelmäßig, Journalist:in –
nen anzuwerben und Einblick in die journalist –
ischen Erkenntnisse zu gewinnen„.
Warum sind „unabhängige“ Journalisten bei ihrer
Arbeit „gefährdet“, wenn sie dabei, wie etwa bei der
Berichterstattung über Demonstrationen, von der
Polizei „beobachtet“ werden? Schon der Zusam –
menhang mit „Rechtsradikalen“ verdeutlicht, dass
es sich hierbei also keineswegs um „unabhängige“
Journalisten handelt, sondern ganz ausschließlich
um linke Journalisten! Was die nächst Frage auf –
wirft: Was machen eigentlich diese linken Journa –
isten bei ihrer „Arbeit“, wenn sie sich von der Poli –
zei „unbeobachtet“ fühlen? Denn genau dies scheint
gestern in Berlin mit dem Herrn Reichelt passiert
zu sein!