Ostdeutsche für Anfänger erklärt

Seit gut zwei Jahrzehnte forschen betriebsblinde
Politikwissenschaftler, talentbefreite Einkopier-
journalisten und Möchtegernbestsellerautoren,
welche die DDR allenfalls noch als kleines Kind
erlebt, daran, warum der ostdeutsche Bürger fast
resistent gegen die westliche Subkultur ist.
Für den jahrzehntelang amerikanisierten Wessi
schien es nahezu unbegreiflich, dass nun der Ossi
nicht genau so wie er selbst alles Ausländische an-
bete und sich massenhaft Migranten ins Land holt
als wären es Möbelstücke, mit denen er sein neues
nun buntdeutsches Heim schmücken müsse,
Die zu nichts nütze Politikwissenschaften verfielen
dem Irrtum, dass doch der Ostdeutsche erst einmal
den Ausländer besser kennenlernen müsse, um sich
über denselben ein Urteil bilden zu können. Das er-
wies sich natürlich als reiner Trugschluss. Denn eben
so wenig, wie man erst selbst an Pest und Cholera er-
kranken muss, um sich über diese ein Urteil erlauben
zu können, reichte dazu das Schauen der täglichen
Medien, mit den Nachrichten aus westdeutschen
Städten voll aus! Immerhin lebt man nicht mehr
in Zeiten, wo man den Ausländer als Feind erst
wahrnimmt, wenn dieser mit Geschütz und Sturm-
leitern vor den Stadtmauern erscheint. Aber mehr
hatten die Politik – und Sozialwissenschaften bis
heute nicht aufzubieten und so blieb das Pheno-
män weitgehend unerforscht.
Einen zweiten klassischen Fehlschluss legte man
mit der Annahme hin, der Ostdeutsche sei durch
die DDR-Politik auf den Russen geprägt worden.
Aber anders als die Amerikanisierung im Westen,
hat es solch Russifizierung als Gegenstück im Os-
ten nie gegeben. Kein Ostdeutscher hätte freiwil-
lig die sowjetische Fahne auf seinem Grundstück
gehisst, sich nur noch russische Musik angehört
oder sich eine Bärenschapka aufgesetzt und nur
noch Tee aus dem Samowar getrunken! Denn an-
ders als im Westen, hat sich der Ossi immer seine
deutsche Sprache und Kultur bewahrt, und im
Russischen nur das Fremde gesehen. Was man
also heute als „Putin-Versteher“ unter Ostdeut-
schen ausgemacht im Westen haben will, ist eher
ein Produkt der Fantasie und reines Wunschden-
ken! Die Wahrheit ist viel einfacher : Der Ostdeut-
sche fühlt sich weder dem Russen verpflichtet
noch verbunden, – bis auf wenige Ausnahmen -,
sondern er hat im Alltag unter dem SED-Regime
schnell gelernt zwischen den Zeilen lesen zu kön-
nen, um zu wissen, wann das System ihm belügt.
Und an der Berichterstattung über dem Krieg in
der Ukraine war, ganz ähnlich wie in der Bericht-
erstattung über die Migration, so ziemlich alles
gelogen. Der Ostdeutsche hat mit dem Laufe der
Zeit nämlich ein sehr feines Gespür dafür entwic-
kelt, wann seine Regierung ihn belügt!
Und wenn er plötzlich das gleiche Politiker-Gesin-
del, das eben noch seine Heimat mit Migranten ge-
flutet, ihm abgesprochen das Volk zu sein, seinen
Kampf um die politische Wende in der DDR für
sich vereinnahmt und überhaupt in den letzten 30
Jahren dem Ostdeutschen noch nie etwas Gutes
beschert, plötzlich gegen Russland ist, dann muss
es zweifellos zu einem Solidarisierungskomplex
kommen.
Der Feind meines Feindes ist mein Freund! Wo-
bei man allerdings längst noch nicht vergessen
hat, dass er ihnen einst als Bruder förmlich auf-
gezwungen worden! Das Zeigen russischer Fah-
nen ist nur derselbe Widerstand, wie man ihn
früher in der DDR mit Button und BRD-Fahne
am Parka gezeigt! Damit ist man allerdings heute
dem Wladimir Putin ebenso wenig zugetan, wie
damals einen Franz-Joseph Strauß! Wie schon
gesagt der Feind meines Feindes …
Der Westdeutsche hat schon 1961 seine letzte
Chance vertan, noch aufzubegehren, als ein
Konrad Adenauer den Bau der Mauer mit dem
Abwurf einer Atombombe auf das eigene Land
( in der Ostsee oder auf einem NVA-Truppen-
übungsplatz abzuwerfen ), beantworten wollte.
Noch heute rennt er den Selenskys wieder hin-
terher, die den atomaren Erstschlag der NATO
auf Russland fordern, als gelte es die besonders
zu unterstützen, die den eigenen Untergang
noch beschleunigen!
Selbst das Zurückziehen in eine DDR-Nostalgie,
ist in Wahrheit nur stiller Widerstand, von all
den Menschen, die es so satt sind gegen Syste-
me anzukämpfen, die ihnen nicht das aller Ge-
ringste mehr zu bieten haben. Aus der DDR
konnte man wenigstens noch in ein anderes
Deutschland fliehen, doch aus dass gibt es nun
nicht mehr. Gegen das BRD-Regime bleibt nur
die innere Flucht und die nach außen hin zur
Schau gestellte offene Abneigung! Man bekämpft
nicht eine Demokratie, denn dazu müssten die
so Bekämpften erst einmal selbst Demokraten
sein! Welcher Bürger in diesem Land vermag
es denn 10 Politiker oder Politikerinnen irgend-
einer Partei aufzuzählen, die in den letzten 30
Jahren demokratisch, also als echte Volksver-
treter im Sinne des Mehrheitswillen des Volkes
oder gar zum Wohle des Volkes gehandelt ha-
ben? Auch dies haben die Ostdeutschen schnell
durchschaut! Sie lehnen nicht etwa die Demo-
kratie selbst ab, – für die sie ja 1989 auf der
Straße gekämpft haben -, sondern ein krankes
System, das schon lange nicht mehr echte De-
mokratie zulässt. Schon lange werden wir von
Politikern regiert, deren Parteien von gut Drei-
viertel aller Wähler nicht gewählt worden! Die
sich ihr eigenes Volk aus massenhaft ins Land
geholte Migranten erschaffen und sogar ihre
eigene Opposition aus einem Mob aus Antifa,
Linksextremisten, Stadtgesellschaften und ir-
ren Klimaklebern!
Schon wegen dem Aufzwingen durch das SED-
Regime hat sich der Ostdeutsche seinen Kampf-
geist gegen alles von Oben herab Verordnete be-
wahrt und den Willen zum Kampf gegen alles
Obrigkeitsdenken. Und im nun verordneten
Russenhass, denn anders kann mach es nicht
bezeichnen, erkannte er schnell dieses von Oben
Verordnete, dass genau wie damals das Regime
der SED über keinerlei breite Basis im Volk ver-
fügt.
Anders als im Westen, wo man bis heute in der
Mehrzahl nicht das scheindemokratische System
zu durchschauen vermag, hat man in Ostdeutsch-
land sofort erkannt, wie sehr sich das System der
BRD immer weiter dem einstigen Unterdrückungs-
apperat der DDR genährt und wie das SED-Regime
1989 fast keinerlei Rückhalt im eigenen Volk hat.
Man hat durchschaut, dass wenn man täglich die
Zeitung liest, und in 30 Blättern ein und dieselbe
Schlagzeile und darunter fast denselben einkopier-
ten Text liest, dass man wieder eine vollkommen
gleichgeschaltete Staatspresse vor sich hat. Eben
von daher begegnet man den Journalisten von
Süddeutscher, Tagesspiegel, Zeit, Welt & Co mit
derselben Verachtung, wie einst den Mietschrei-
berlingen vom Neuen Deutschland und der Jun-
gen Welt! Das aber hat ganz und gar nichts mit
einer Verachtung für „freien“ und „unabhängigen“
Journalismus zu tun, sondern eher mit dem Gegen-
teil, weil man eben sachlich-objektiven Journalis-
mus so vermisst.
Nicht viel anders verhält es sich in dem Misstrauen
gegen die Staatsender der Ersten Reihe, deren Nach-
richtensendungen sich immer mehr denen der Ak-
tuellen Kamera anpassen, und deren Magazine klin-
genwie ihre Pedanten im Staatsfernsehen der DDR!
Wie bereits erwähnt, hat eben der Ostdeutsche ein
sehr feines Gespür dafür, wenn er von Oben nur
noch belogen wird und bei der tendenziösen Be-
richterstattung in den buntdeutschen Medien
schlägt dieses feine Gespür immer öfters an!
Ob irgend ein Punkt bei der Migration, ob auch
nur einen Schwerpunkt zu Corona oder nun in
den Berichten über Russland, gibt es kaum noch
einen Punkt, indem sich die Ostdeutschen nicht
von der Bundesregierung belogen fühlen. Anders
als im Westen hat man es in der einstigen DDR
sehr wohl gelernt, zwischen den Zeilen zu lesen!
Von daher weiß man, dass das, was da nicht ge-
schrieben, – also, was uns verheimlicht wird -,
stets wichtiger ist, als dass, was da geschrieben
steht. Und wann hatte man jemals mehr das un-
gute Gefühl, dass uns zur Zeit eine ganze Menge
verheimlicht wird?
Das Verheimlichen, – und man darf hierbei ganz
gewiss nicht etwa nur an die Sprengung von Nord-
stream 1 & 2 denken, sind immer die besorgniser-
regenden ersten Anzeichen eines kommenden Re-
gimes! Ob bei den Nationalsozialisten oder beim
SED-Regime, stets bildete das Verschweigen und
damit verbunden die Zensur und Unterdrückung
aller unangenehmen Wahrheiten die erste Maß-
nahme eines neuen Regimes.
Das hat der Ostdeutsche nicht etwa als Erster be-
merkt, sondern er hat es nie vergessen! Er hat es
sofort durchschaut, dass man die aller schlimms-
ten Rassisten stets dort findet, wo man vorgibt,
Rassismus und Diskriminierung zu bekämpfen,
um dahinter verborgen ganz unverhohlen seinen
Hass gegen alle Weißen zu frönen! Wirklich krank
sind dabei nur die im Kopfe, die Phobien erfinden,
welche sie Andersdenkende anlasten können!
Der Ostdeutsche hat ebenso schnell durchschaut,
schon, weil man ihn 1990 schon einmal um echte
Demokratie betrogen, dass man die aller schlimms-
ten Anti – und Scheindemokraten stets dort findet,
wo vorgegeben wird die Demokratie verteidigen zu
wollen, unter denen für welche die „wehrhafte De-
mokratie“ zum reinen Unterdrückungsinstrument
geworden.
Und nein, es ist keine Demokratieverdrossenheit
oder Demokratiefeindschaft, sondern gesunder
Menschenverstand, wenn man ein krankes Sys-
tem ablehnt!
Natürlich heulen die, welche sich seit Jahrzehnten
einen Dreck um echte Demokratie geschert, nun
herum über das Wählen der AfD. Aber welche an-
dere legitime Wahl haben sie denn dem Bürger
noch gelassen? In sämtlichen demokratischen
Mitteln arg beschnitten, bleibt als letztes verzwei-
feltes Mittel die Wahl des Radikalen. Da jedes
Wählen praktisch als Einverständnis mit dem
gängigen Regime gewertet und der totale Boy-
kott von Wahlen nur das System begünstigen
würde, ist in diesem Land längst alle Hoffnung
gestorben und es würde schon als biblisches
Wunder gelten, inmitten all dem Gesindel auch
nur noch einen echten Volksvertreter zu finden!
Letztendlich hat man im Osten wenigstens noch
versucht gegen die bestehenden Übelstände an-
zukämpfen, während man sich im Westen, die
Vermehrung verweigernd, bereits zum Sterben
niedergelegt und die aktuelle Politik in Deutsch-
land praktisch als Sterbehilfe vollends akzeptiert
hat! Das moralische Gedünse von ewiger Schuld
und Wiedergutmachung im Osten oft als Besser-
wessi verkant, ist in Wahrheit nur die Beschleu-
mig die für das deutsche Volk lebenswichtige Le-
benserhaltungsmaßnahmen schneller abzuschal-
ten.